Mittwoch, 9. Februar 2011

mit der zukunft

.
.
.
.
.
Z U K U N F T  so hell wie eben,



ich sags mit der frau berg:




Ein Dauerton in allen Hirnen 

aus SPIEGEL ONLINE Von Sibylle Berg

Ich glaube nicht an Gott. Und beneide Menschen, die religiös sind. Haben Sie eine Idee, an was ich noch glauben kann?

Ein gepflegter Glaube erleichtert das Leben, denn er will nicht hinterfragt werden, er will nur...da sein. Wenn man sich in Wahnvorstellungen steigert, kann man den Glauben reden hören, er verlangt dann Rituale vom Gläubigen.

Ich glaube unbedingt an den überlegenen Sieg des Kapitalismus und das Ausbleiben einer Alternative. Unsere Städte werden sich im Zuge der Globalisierung so ähneln, dass wir die Wohnung, sofern wir noch eine haben, die wir bezahlen können, nicht mehr verlassen müssen. Die Städte bestehen aus Trikotagengeschäften, die alle dasselbe verkaufen, sie bestehen aus Büros, die nichts mehr herstellen außer Werbekampagnen für Schweinegrippe-Impfstoffe.

Ich glaube an die Gehirnwäsche, an enthaarte sportliche Männer und Frauen, die durch die immergleichen Innenstädte federn, um ihrem Konsumentenvertrag korrekt nachzukommen. Wer Krebs hat, kann nicht shoppen, wer übergewichtig ist, braucht die doppelte Dosis Schweinegrippe-Impfstoff.

Ich glaube an die Macht des Internets, an Wikipedia, den kleinsten gemeinsamen Nenner, Wissen aus Hirnen guter Konsumenten, die, um noch etwas zu fühlen, mit nackten Ärschen auf weißen Plastikstühlen sitzen und sich Mittelmaß ausdenken, das so von Mitarbeitern der Presselandschaft, die blüht, wie eine Sommerwiese, abgeschrieben und kolportiert werden kann. Ein wundervoller Dauerton in allen Hirnen! Wie ein Leib bewegt sich der Volkskörper, der in Beschäftigungsverhältnissen verwahrt wird.

Ich glaube an die Gestaltung der Arbeitsplätze unter Zuhilfenahme von Erkenntnis-Tools. Mit nur einem Zentimeter mehr Platz und einer Grünpflanze kann das Huhn zu höheren Leistungen animiert werden.

Unbedingt glaube ich an die positive Wirkung von Fernsehräten, die sich aus Vertretern der Wirtschaft und der Kirche zusammensetzen.

Ich glaube, da ist noch viel Spielraum zwischen unserem Ist-Zustand und den Anforderungen unserer Gesellschaft. Da liegt noch was drin. Da fallen noch zu viele raus, durch Fettleibigkeit und Depressionen, obgleich ich daran glaube, dass mit der Früherkennung psychischer Auffälligkeiten und deren Behandlung bereits im Kindesalter einige der groben Ausfälle des Human-Materials verhindert werden können.

Ich glaube fest daran, dass jedem Kind eine Behandlung seiner psychischen Auffälligkeiten zusteht.

Ich glaube an eine wunderbare Zukunft!  =
 .
.
.
..

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen