Mittwoch, 6. Juli 2011

von der dummheit anderer

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mein freund "dworni" ist blogger. eigentlich ist er gar nicht mein freund, sondern bloss eine jener flüchtigen  internet-bekanntschaften, die da kommen und gehen . also im grunde genommen kenne ich ihn gar nicht, nie gesehen . ich weiss einfach dass er hier irgend wo in der nähe wohnt und eine elfenbeinfarbene knutschbeule fährt.
seis drum, eben dieser dworni hat in seinem blog, oder äbesser aus den bestandteilen seiner cloud einen aufsatz eingestellt.
er macht sich gedanken über die "dummheit",  die dummheit anderer, im allgemeinen ( wobei hier "-gemein" nur als wortbestandteil >gemeint sein kann ) und der dummheit im speziellen, wie sie uns eben jeden tag begegnet.
"...aber was ist dummheit?", würde nun  frank a. meier fragen, was bewirkt sie, ist sie politisch,  menschlich  oder gar universell.
nun, man kann  mit den worten von sir winston die sache eigentlich generell eingrenzen.
  -dummheit ist eine gallopierende weltweit fläche deckende epidemie.....


in diesem sinne gebe ich hier den text von dwornis abgeschweiften feinheiten wieder:

...irgendwannmal. Sollte ich mir Gedanken machen. Gerade heute, wo viele gar nicht mehr denken. Zumindest lässt man es sich heuzutagx nicht mehr anmerken, wenn man denkt. Wir verkaufen uns einander für dumm, tun extra so, als ob wir total desinformiert wären, schenken uns gegenseitig Weinflaschen (wie uns nichts Besseres einfiele), beugen uns an der Einkaufskasse mühsam über den Anstehenden vor uns, um diesen verdammten Trennriegel vor unsere Einkäufe zu platzieren (als wäre das unsere Aufgabe), wir tun so, als ob wir regelmässig Gratiszeitungen lesen würden, dabei schielen wir heimlich zum Fenster hinaus. Ja wir benutzen bewusst einen Bruchteil Goethes Wortschatzes um nicht aufzufallen, vergessen Regenschirme, machen die gleichen Fehler immer wieder und bleiben bei Unfällen gaffend stehen (als würde uns dieser Haufen blaulichtbeleuchteter Schrott brennend interessieren).
Wir pinkeln gegen den Wind, benutzen Windows, nehmen Drogen, tun beim Reisen so, als wären wir zuhause, kaufen uns unnütze Küchengeräte (wer hat denn nicht einen Bananenständer in der Küche?), überholen rechts, fügen unserem Organismus mal den einen oder anderen groben Schaden zu, sorgen dafür, dass die Tiefsee mit Rivella-Petflaschenschnipsel gespickt wird, wir zeugen Kinder, nachdem wir es nichmal fertig gebracht haben, den Hamster länger als drei Monate zum Überleben zu zwingen, kaufen Produkte auf denen Bio steht und tun so, als wären wir irgendwie erleichtert darauf achten zu wollen.
Wir drehen uns im Kreis ohne anzuecken, programmieren Software, die so schlecht ist, dass sie uns das Denken nicht abnehmen kann, sondern alleine durch ihre Fehler uns viel mehr Mühe bereitet, als wir ohne sie hätten. Wir konstruieren Kinderspielplätze, die der Phantasie eines Massentierhaltungsstallkonstrukteurs entflogen sein müssen, wir ändern beim Gehen in der Menschenmasse im Einkaufhaus plötzlich die Richtung, als wären wir eben nachts eingebrochen und komplett alleine da. Ja, ich hörte sogar von jungen Frauen, die mittels Stimmverstellung so grausam quietschig sprechen, als würde ihnen selbst nicht auffallen, wie scheusslich das klingt. Oder die, haha, die Raucher. Man stelle sich das mal vor!
Richtig gut sind dann die, welche die perfide Steigerung beherrschen: so tun als wäre man intelligent, Student, voll connected mit der Welt, Wirtschaftswachstum und alles so Europa und Kondome auf dem Bundesplatz verteilen, sozial alles, auf dem Nachttisch diesen Kerzenhalter vom Flohmarkt - ein Verwirrspiel perfidester Art aufbauend und mit einem Auftritt in einer Gesprächsrunde gut gelaunt erzählen, wie man seinen Rucksack nach 5 Jahren Intensivnutzung zurückgebracht hätte wegen Abnutzungsschäden, danach peinliches Schweigen und – zack – wird man für ewig dämlich gehalten. Einige kaufen sich auch dicke Geländewagen zu ihrem Nagelstudio und färben sich die Haare wasserstoffblond. Alles schon passiert. Oder zum Beispiel dieses ewige Zuerst-Einsteigen-und-dann-die-Leute-aussteigen-lassen beim Bahnfahren? Ja, es gibt sogar eine raffinierte Dummheitskomplexität namens Politik, welche irgendwelche abstrakte Themen erfindet um so zu tun, als täte man was und dabei so zu wirken, als bewirke man was.
Dabei wollen wir nur heimlich alle anderen überholen. Uns einen Vorteil verschaffen, indem man tut, als wäre man saudumm. Es herrscht tatsächlich eine riesige Dummhype. Aber eines Tages wird alles auffliegen. Irgend jemand wird beginnen und den Bann brechen. Er wird Spielverderber sein müssen. Doch werden es ihm alle erleichtert nachmachen und froh sein, sich nicht mehr dummstellen zu müssen. Endlich den Fernseher nicht mehr einzuschalten müssen. Kein "oh, sorry, daran habe ich nicht gedacht" oder "keine Ahnung". Sondern...

.....und eh sorry, ich hab nicht gewusst dass ich das nicht einstellen sollte.

credit by dworni


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