Samstag, 27. Februar 2010

mein lieber bö

natürlich gebe ich dir  vollkommen recht. (blog.jacomet.ch )
natürlich  " isch gnue heu dunge", schon lange, aber  was solls?
der helvetisch-urbane egoismus greift rasend um sich. jeder grenzdebile der eine furzidee hat, meint er müsse diesen "event" umsverrecken mitten in der stadt realisieren. egal, mit welchen nachteiligen  konsequenzen für die betroffenen anderswahrnehmenden.
und jeder, dem man  diese nachteile seines ach so  tollen iwent aufzählt, argumentiert beleidigt mit naiv verzogenem  gesicht " wäge einisch  im jahr " und stempelt jedwelchen kritiker als spassbremse und spielverderber ab.
und so haben wir " wäge einisch im jahr " praktisch jede woche irgend einen hirnriss, der unsere freizeit beglückt. besonders in der warmen jahreszeit, in sommernächten (sie können ja die fenster schliessen, wenn es ihnen zu laut ist)
der kulminationspunkt zwischen den vorgängigen drei tagen aufbau und dem nachfolgenden abbau ist ein legales 100 db schalldruckhomologiertes komikertreffen.
nur so nebenbei gefragt: warum müssen lautsprecher (immer!) mit dem maximum an phon und mit besch...eidener musik die arbeiten zu den auf/ab-bauarbeiten begeleiten ? (ahhh! soundcheck, nid vergessen!)

 


und so dürfen wir dann, egal wer, wann, was organisiert, jedesmal an der freude der andern teilhaben ,egal ob wir wollen oder nicht. so qwasi als fun-nötigung, dezibeldiarrrhoe oder zwangseuphorie.
anschliessend berichtet dann die  presse, dass trotz abgestochenen,div. schlägereien,raubüberfällen und einem toten wie toll das ereigniss war, welch grossartiger erfolg  es gewesen ist .
events werden ja nicht an der freude des publikums bemessen, nein,  der schweizweit anerkannte eventerfolgsmesser ist der gesamtbierkonsum: das xxx-fest war ein voller erfolg, es wurden über 80 hektoliter bier verkauft. ...der yyy-anlass übertraf die erwartungen der organisatoren, der bierkonusm überstieg um fast 30'000 franken, den  vorjahresumsatz....in diesem jahr wurden 2 bierstände mehr aufgestellt ...etc
woran ich noch gar nicht denken mag, sind all die angedrohten bevorstehenden belästigungen, die laut lokaler presse  noch auf uns zu kommen, falls sie denn bewilligt würden. (und sie werden bewilligt, ehrlich )
behörden bewilligen ja bekanntlich  jedem alles, wenn es  bloss  gut  fürs freizeitkonzept oder das image der  " belebten " innenstadt ist.
die verrücktesten ideen haben  die grösste chance durch zu kommen. umweltschutz, sicherheit oder persönliche rechte spielen dabei eine untergeordnete rolle.

 
vielleicht sind wir genau aus dieser masslosen vergnügungssucht weltweit das einzige land, welches vor dem parlament ein einen mehrzweck-festplatz mit fkkbad besitzt.

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