natürlich " isch gnue heu dunge", schon lange, aber was solls?
der helvetisch-urbane egoismus greift rasend um sich. jeder grenzdebile der eine furzidee hat, meint er müsse diesen "event" umsverrecken mitten in der stadt realisieren. egal, mit welchen nachteiligen konsequenzen für die betroffenen anderswahrnehmenden.
und jeder, dem man diese nachteile seines ach so tollen iwent aufzählt, argumentiert beleidigt mit naiv verzogenem gesicht " wäge einisch im jahr " und stempelt jedwelchen kritiker als spassbremse und spielverderber ab.
und so haben wir " wäge einisch im jahr " praktisch jede woche irgend einen hirnriss, der unsere freizeit beglückt. besonders in der warmen jahreszeit, in sommernächten (sie können ja die fenster schliessen, wenn es ihnen zu laut ist)
der kulminationspunkt zwischen den vorgängigen drei tagen aufbau und dem nachfolgenden abbau ist ein legales 100 db schalldruckhomologiertes komikertreffen.
nur so nebenbei gefragt: warum müssen lautsprecher (immer!) mit dem maximum an phon und mit besch...eidener musik die arbeiten zu den auf/ab-bauarbeiten begeleiten ? (ahhh! soundcheck, nid vergessen!)
und so dürfen wir dann, egal wer, wann, was organisiert, jedesmal an der freude der andern teilhaben ,egal ob wir wollen oder nicht. so qwasi als fun-nötigung, dezibeldiarrrhoe oder zwangseuphorie.
anschliessend berichtet dann die presse, dass trotz abgestochenen,div. schlägereien,raubüberfällen und einem toten wie toll das ereigniss war, welch grossartiger erfolg es gewesen ist .
events werden ja nicht an der freude des publikums bemessen, nein, der schweizweit anerkannte eventerfolgsmesser ist der gesamtbierkonsum: das xxx-fest war ein voller erfolg, es wurden über 80 hektoliter bier verkauft. ...der yyy-anlass übertraf die erwartungen der organisatoren, der bierkonusm überstieg um fast 30'000 franken, den vorjahresumsatz....in diesem jahr wurden 2 bierstände mehr aufgestellt ...etc
woran ich noch gar nicht denken mag, sind all die angedrohten bevorstehenden belästigungen, die laut lokaler presse noch auf uns zu kommen, falls sie denn bewilligt würden. (und sie werden bewilligt, ehrlich )
behörden bewilligen ja bekanntlich jedem alles, wenn es bloss gut fürs freizeitkonzept oder das image der " belebten " innenstadt ist.
die verrücktesten ideen haben die grösste chance durch zu kommen. umweltschutz, sicherheit oder persönliche rechte spielen dabei eine untergeordnete rolle.
vielleicht sind wir genau aus dieser masslosen vergnügungssucht weltweit das einzige land, welches vor dem parlament ein einen mehrzweck-festplatz mit fkkbad besitzt.
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